Japan dürfte von den US-amerikanischen Importzöllen auf Stahl und Aluminium kaum betroffen sein, prognostizieren Analysten von Jupiter AM in einem aktuellen Marktkommentar. Zwar exportiere Japan einige Metalle in die USA, doch das Volumen sei verglichen mit dem anderer Industrieprodukte wie Maschinen und Fahrzeugen gering. "Das scheint Trump bislang entgangen zu sein", schreiben die Analysten.

Es bleibt allerdings das Risiko, dass die USA weitere Handelsbarrieren hochfahren, die das Land dann weitaus stärker belasten könnten, beispielsweise im Automobilsektor. "Da Japan selbst jedoch ausländischen Unternehmen für den Zugang zu seinem Automobilmarkt keine Zölle auferlegt, wird das Land in seinen Zielmärkten kaum höhere Handelsbarrieren provozieren", heißt es. Anleger, die in den japanischen Markt investieren, könnten somit vorerst beruhigt sein.

Handelskrieg bremst weltweites Wachstum
Grundsätzlich sei die Sorge vor negativen Effekten auf den Handel jedoch berechtigt. Zum einen hänge die weltweite Wirtschafts- und Markterholung seit dem Jahr 2009 eng mit dem Wachstum des Welthandels zusammen, schreiben die Nordea-Experten. Zum anderen korrelieren die weltweiten Handelsvolumen in hohem Maße mit dem Gesamtgewinn börsennotierter japanischer Unternehmen. Im jüngsten Weltwirtschaftsausblick warnte der Internationale Währungsfonds (IWF) bereits davor, dass das anhaltende Risiko eines Handelskrieges das weltweite Wachstum in erheblichem Maße bremsen könnte. "Wenn die Auseinandersetzungen eskalieren, wäre auch Japan betroffen", so die Analysten. (fp)