Nach der starken Entwicklung von Schwellenländeranleihen im laufenden Jahr sollten Investoren die Bonds nun mit größerer Skepsis betrachten, warnt der Fondsanbieter Kames Capital. Grund dafür seien auch die Äußerungen der US-Notenbank, die auf eine restriktivere Geldpolitik deuten und eine potenzielle Gefahr darstellen, sagt Scott Fleming von Kames Capital. Seit Jahresbeginn haben Anleger mit Schwellenländeranleihen zweistellige Renditen erzielt, der JP Morgan Emerging Market Global Diversified Bond Index konnte 14,2 Prozent zulegen.

Nun stellen der Meinungswandel der US-Notenbank Fed sowie die Erholung der US-Inflationsdaten eine zunehmende Gefahr für den Sektor dar, sagt Fleming. "Die seit Kurzem falkenhafteren Töne der Fed und der Anstieg der Kerninflation sind Frühwarnsignale für die Schwellenmärkte", so der Manager. Beide Faktoren stellten eine zunehmende Bedrohung für die nachhaltige Entwicklung der Schwellenländeranleihen dar. "Das gilt insbesondere im Hochzinssegment, dessen Risikoprämien derzeit überkaufte Niveaus widerspiegeln."

Fed ist nicht das einzige Risiko
Neben der potenziellen Gefahr, die von Kursänderungen der Zentralbanken ausgeht, gibt es laut Fleming noch zahlreiche andere Risiken für den Sektor. So leiden etwa Banken in einigen Schwellenländern unter einer steigenden Zahl notleidender Kredite. Außerdem bestünde das Risiko, dass sich das wirtschaftliche Wachstum weniger nachhaltig als erwartet entwickeln könnte. In Anbetracht der Vielzahl möglicher Widrigkeiten spiele die richtige Bond-Auswahl eine bedeutende Rolle. Fleming hält etwa Anleihen aus Indonesien, Indien, Peru, Kolumbien, Rumänien und den Philippinen für attraktiv. (fp)