Nach dem ersten Schock über den Wahlsieg des Republikaners Donald Trump formieren sich die Demokraten in den USA nun, um Trump spätestens bei der nächsten Wahl aus dem Weißen Haus zu vertreiben. Allen voran hat der 86-jährige Börsen-Guru und Milliardär George Soros dem künftigen Präsidenten den Kampf angesagt. Seit Sonntag beraten Soros und andere Geldgeber der Demokraten hinter verschlossenen Türen im feudalen Mandarin Oriental Hotel in Washington über ihre künftige taktische Vorgehensweise.

Soros hatte im Wahlkampf 25 Millionen US-Dollar an die Kampagnen von Hillary Clinton und diversen demokratischen Kongress-Kandidaten gegeben. Der Investor hatte im Jahr 2004 die "Democracy Alliance" gegründet – einen Club progressiver und sehr reicher Spender, um die Wiederwahl des damaligen Präsidenten George W. Bush zu verhindern. Nun organisiert die "Democracy Alliance" das Treffen in Washington, um Pläne gegen Trump zu schmieden. 

Das Ziel: Trump zur lahmen Ente machen
Einer der wichtigsten Punkte des dreitägigen Gipfels sind die sogannten Midterm-Wahlen 2018. Denn dann stehen alle 435 Abgeordnete (für zwei Jahre gewählt) sowie 33 der 100 Senatoren und 36 der 50 Gouverneure zur Wiederwahl. Sollten die Demokraten hier das Pendel der Macht umschwingen lassen, könnten sie Präsident Trump schon nach zwei Jahren quasi zu einer "lahmen Ente" machen. Ein anderer Schwerpunkt: Den 100-Tage-Plan von Donald Trump zu torpedieren.

George Soros könnte indes anlagestrategisch ein Nutznießer von Trumps Wahlsieg sein, schreibt "The Motley Fool" – ebenso wie US-Starinvestor Warren Buffett. Beide hatten im Wahlkampf Hillary Clinton unterstützt. Buffett hat zuletzt Airline-Aktien zugekauft, etwa von American Airlines und Southwest Airlines. Soros wiederum hat in Energie-Titel investiert. Beide Branchen könnten von Trumps künftiger Wirtschaftspolitik profitieren. (fp)