Was haben die Parfümeriekette Douglas, die Online-Plattform Reddit und die staatliche arabische Fluggesellschaft Etihad gemeinsam? Alle drei Unternehmen könnten in diesem Jahr an die Börse gehen. Ob es sich aus Anlegersicht in der Vergangenheit gelohnt hat, auf Börsenneulinge zu setzen, hat Sebastian Dörr, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust, für den Zeitraum von September 2011 bis Mitte März 2024 untersucht. 

Dörr hat dafür die Performance des weltweiten Aktienindex MSCI ACWI mit der des FTSE Renaissance Global IPO Index verglichen. In das Marktbarometer werden einmal pro Quartal Aktien von Unternehmen aufgenommen, die vor Kurzem an die Börse gegangen sind und beim Initial Public Offering (IPO) eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Millionen Dollar hatten. Rund drei Jahre nach dem ersten Handelstag werden die Aktien dann wieder aus dem Index genommen. Aktuell umfasst der IPO-Index knapp 600 Unternehmen, darunter die Kryptobörse Coinbase, den Chipentwickler ARM oder die Autobauer Volvo und Porsche. 

Lange in Führung
Das Ergebnis von Dörrs Untersuchung: Auf lange Sicht hat es sich nicht gelohnt, auf Börsenneulinge zu setzen. "Im Schnitt sind die Werte deutlich hinter denen etablierter Unternehmen zurückgeblieben", so der Analyst. Während der MSCI ACWI ein Plus von zwölf Prozent pro Jahr verzeichnet habe, seien es beim IPO-Index jährlich nur 9,5 Prozent gewesen. "Allerdings lagen die Börsenneulinge lange in Führung. Zum Verhängnis wurde ihnen das Jahr 2022, in dem der IPO-Index um knapp 50 Prozent abstürzte", erklärt Dörr. (am)