Die südkoreanische TV-Serie "Squid Game", in Deutschland exklusiv beim Streamingdienst "Netflix" zu sehen, hat kurz nach ihrer Premiere bereits weltweit Hunderte Millionen Fans und findet nach und nach Einzug in die Popkultur. Das haben sich offenbar besonders clevere Kriminelle zunutze gemacht und eine vermeintliche Kryptowährung nach der Serie benannt. Die $SQUID-Münze entpuppte sich für Geldgeber allerdings schnell als Reinfall, wie unter anderem der "Bayrische Rundfunk 24" (BR24) und das Nachrichtenportal "Golem" berichten.

Der Coin ging am 26. Oktober an den Start und konnte seinen Wert innerhalb weniger Tage mehr als verneunzigfachen. Am 1. November war es dann vorbei mit der Freude: Der Kurs brach und fiel von 2.856 US-Dollar auf beinahe null. Als Sieger gingen nur die Entwickler aus der Sache hervor: Sie staubten bei der Aktion mutmaßlich mehrere Millionen US-Dollar ab, berichtet "Golem". Mitfiebernde Fans gingen indessen leer aus. Dabei wäre die beabsichtigte Abzocke eigentlich leicht zu durchschuen gewesen: Die Kryptowährung sei, so hieß es, erklärtermaßen so programmiert, dass sich die Coins zwar von jedem kaufen, aber nur von bestimmten lizenzierten Nutzern verkaufen ließen. Auf diese Weise konnten die Entwickler abwarten, bis die Kryptowährung stark an Wert gewinnt und dann ihre Anteile im richtigen Moment abstoßen.

Warnungen ignoriert
Lange Zeit hatten die $SQUID-Coin-Anbieter die fehlende Möglichkeit, den Coin zu verkaufen, als technische Schutzmaßnahme bezeichnet. Einige Stimmen hatten vorab vor der Währung gewarnt. Das US-Magazin Gizmodo etwa sprach bereits einige Tage vor dem Kurseinbruch eindeutig von Betrug. Allerdings ließen sich zahlreiche Anleger dennoch vom Hype mitreißen. Das ist bei nicht ernstzunehmenden Kryptowährungen häufiger der Fall, wie auch das Beispiel der "Spaß-Devise" Dogecoin zeigt. (fp)