Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen am Donnerstag (11.4.) ein weiteres Mal unverändert gelassen. Der Einlagensatz, den Banken für überschüssiges Geld von der EZB erhalten, verharrt bei 4,0 Prozent. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken bei der EZB Geld leihen können, bleibt bei 4,5 Prozent. Dies war von Ökonomen im Vorfeld auch so erwartet worden.

Der EZB-Rat verwendete in seinen geldpolitischen Beschlüssen aber erstmals eine Formulierung, die auf eine Lockerung der Geldpolitik hindeutet, wenn die Wirtschaftsprognosen im Juni genügend Spielraum dafür bieten. Sollte die "aktualisierte Beurteilung der Inflationsaussichten, der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und der Stärke der geldpolitischen Transmission die Zuversicht des EZB-Rats weiter stärken, dass die Inflation sich nachhaltig dem Zielwert annähert, wäre eine Lockerung der aktuellen geldpolitischen Straffung angemessen", hieß es.

Keine Festlegung auf einen Zinspfad
Die EZB erklärte zwar, dass sie datenabhängig bleibe und sich nicht auf einen Zinspfad festlegen werde, doch Präsidentin Christine Lagarde stellte erneut einen Schritt in zwei Monaten in Aussicht. "Im April erhalten wir einige Informationen und Daten", sagte Lagarde und wies darauf hin, dass "einige" EZB-Räte bereits in dieser Sitzung ausreichend zuversichtlich waren, was die Inflation angeht. "Aber wir wissen, dass wir im Juni sehr viel mehr Daten und Informationen erhalten werden", einschließlich neuer Projektionen des EZB-Stabs.

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