Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Einlagensatz am Donnerstag (12.9.) um 25 Basispunkte auf nunmehr 3,50 Prozent herabgesetzt. Mit der Entscheidung entsprach der EZB-Rat bei seiner Sitzung in Frankfurt den einhelligen Erwartungen der von "Bloomberg" im Vorfeld befragten Ökonomen. Die EZB bekräftigte zugleich, sich nicht auf einen geldpolitischen Kurs festzulegen.

"Auf der Grundlage der vom EZB-Rat durchgeführten aktualisierten Beurteilung der Inflationsaussichten, der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und der Stärke der geldpolitischen Transmission, ist es nun angemessen, einen weiteren Schritt bei der Reduzierung des Grades der geldpolitischen Straffung zu gehen", hieß es in der Mitteilung der Notenbank. Die jüngsten Inflationsdaten seien weitgehend wie erwartet ausgefallen, und die neuesten Projektionen von Fachleuten der EZB bestätigten die bisherigen Inflationsaussichten. Die EZB stellte fest, dass die Finanzierungsbedingungen weiterhin restriktiv seien und die Konjunktur angesichts der Schwäche des privaten Konsums und der Investitionen gedämpft bleibe.

Wachstumsprognosen gestutzt
Der EZB-Stab ist beim Konjunkturausblick gegenüber dem Juni etwas skeptischer geworden. Die Fachleute erwarten in ihrer neuen Projektion nun ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent für 2024, von 1,3 Prozent für 2025 und von 1,5 Prozent für 2026. Sie verweisen dabei auf einen schwächeren Beitrag der Binnennachfrage in den kommenden Quartalen.

Wie bereits Mitte März nach der Überarbeitung des geldpolitischen Handlungsrahmens bekanntgegeben, ändert die EZB den Abstand zwischen dem Einlagensatz und dem Hauptrefinanzierungssatz auf 15 Basispunkte. Der Hauptrefinanzierungssatz und der Spitzenrefinanzierungssatz werden deshalb auf 3,65 Prozent respektive 3,90 Prozent gesenkt.

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