Großbritannien ringt noch immer um einen Deal mit der Europäischen Union, zu welchen Konditionen der Austritt aus der Staatengemeinschaft vonstattengehen soll. Marktbeobachter rechnen mit einem "Last Minute"-Abkommen. Sollte es dazu kommen, dürften die Kapitalmärkte eine "kleine Risikorally mit einem gedämpften Aufwärtsdruck auf die Renditekurven risikofreier Anlagen" erleben, sagt Daniel Herdt, Portfoliomanager beim Fondsanbieter Lazard.

Ein unerwartet harter Ausstieg Großbritanniens aus der EU könnte dagegen zu einer Abkehr von Risiko-Anlagen führen. So oder so gilt: "Ein geordneter Brexit mit niedrigen oder keinen Zöllen und einem reibungslosen Handel wäre für beide Seiten von Vorteil", sagt Herdt. Die wirtschaftlichen Folgen wären zwar immer noch beträchtlich. Der Experte hält sie aber für beherrschbar.

Schwankungen beim britischen Pfund möglich
Bei britischen Vermögenswerten sei immer noch eine "Brexit-Prämie" eingepreist, erklärt Herdt. Daher dürfte die Volatilität in diesen Marktsegmenten am höchsten sein, allen voran beim britischen Pfund. Da die Nettopositionen für die Währung aktuell zum Verkauf tendieren, könnte der Pfund im Falle eines Deals sprunghaft aufwerten. "Abgesehen davon würde ein harter Brexit die Bewertung des Pfunds unserer Ansicht nach deutlich weiter nach unten drücken", sagt Herdt. (fp)