Covid-19 ist nicht das einzige Virus, das die Weltwirtschaft in Atem hält. Auch Computerviren sind ein wachsendes Problem. Cyberattacken in Form von Phishing oder Ransomware haben massiv zugenommen. Betroffen sind vor allem öffentliche Institutionen sowie Unternehmen, etwa aus der Finanz- oder der Gesundheitsbranche. Laut der Ratingagentur Moody's hat sich die Zahl der Cyberangriffe auf Banken während des Corona-Lockdowns verdreifacht. "Auch das Gesundheitswesen bleibt nicht verschont. Das Rote Kreuz erlebte im März die heftigsten Attacken in seiner Geschichte", sagt Olivier de Berranger, Investment-Chef beim französischen Fondsanbieter La Financière de L'Échiquier (LFDE).

Cyberattacken können Unternehmen teuer zu stehen kommen. Bei einem Angriff mit der Ransomware NotPetya im Jahr 2017 auf über 2.000 Unternehmen verzeichnete etwa der Baustoffkonzern Saint-Gobain massive Verluste. Das französische Traditionsunternehmen meldete einen Rückgang von 250 Millionen Euro beim Umsatz und ein Minus in Höhe von 80 Millionen Euro beim Betriebsergebnis. Nicht zuletzt wegen solch enormer Kosten nannten die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums in Davos Cyberrisiken neben dem Klimawandel als eine der größten Gefahren für Unternehmen. 

Markt für Cybersicherheit boomt
Digitale Sicherheit ist angesichts der hohen Bedrohungslage zu einem wichtigen Thema für Unternehmen geworden, sagt de Berranger. Eine gut gesicherte IT-Umgebung ist die beste Möglichkeit, sich vor Angriffen zu schützen. Unternehmen investieren Milliarden in die Abwehr von Cyberattacken: Die weltweiten Ausgaben für Software und Dienstleistungen rund um das Thema digitale Sicherheit dürften im laufenden Jahr auf 125 Milliarden Dollar steigen. Der LFDE-Experte erwartet, dass Unternehmen bis zum Jahr 2024 sogar mehr als 170 Milliarden für Cybersicherheit ausgeben.

Der Boom im Cybersecurity-Markt bietet Chancen für Investoren. Die LFDE-Portfoliomanager investierten zuletzt unter anderem in Zscaler, einem Unternehmen, das führend bei Cybersicherheit in der Cloud ist. Oder auch in Okta, tonangebend bei der neuen Architektur "Zero Trust Security". (fp)