Die Emerging Markets haben harte Monate hinter sich. Nun mehren sich die Anzeichen, dass die Talsohle erreicht ist und es bald wieder aufwärts geht, sagt Cornel Bruhin, Fondsmanager bei Mainfirst. Seine Argumentation: Die Schwächephase war vor allem den stark gesunkenen Rohstoffpreisen geschuldet – die sich bald endlich wieder erholen dürften. "Nach dem zweiten Tief im August könnten wir charttechnisch in der zweiten Phase der Bodenbildung sein. Darauf deutet der Ölpreis hin", sagt Bruhin.

Wertpapiere aus Schwellenländern brauchen momentan gar keine glänzenden Nachrichten, um sich wieder gut zu entwickeln, sagt der Fondsmanager. "Die Erwartungen der Marktteilnehmer für die Emerging Markets haben sich so weit ins Negative verkehrt, dass schon der Wandel hin zu neutralen Erwartungen eine starke Verbesserung bedeutet und die Kurse positiv bewegen würde." Die Rückkehr zum Optimismus stehe zwar noch ganz am Anfang. "Aber die Richtung stimmt."

Höhere Zinsen als Beruhigungspille
Neben der Rohstoffschwäche hat die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed die Schwellenmärkte belastet. Auch hier sieht Bruhin einen Silberstreif am Horizont: Die Erwartungen seien bereits überwiegend eingepreist. "Wenn Janet Yellen tatsächlich die Zinsen anhebt, dürften die Märkte ruhiger werden." Ein höherer Leitzins in den USA könnte den Höhenflug des US-Dollars dämpfen und die Schwellenländer in den Fokus rücken. (fp)