Das Kernszenario der Investmentgesellschaft Mainsky Asset Management (Mainsky AM) sieht so aus, dass sich die Konjunktur im laufenden Jahr weltweit rasch weiter erholt. Mit derselben Entwicklung rechnen auch Anleger an den Aktienmärkten, wie die kräftig gestiegenen Kurse belegen. Von einer Blasenbildung an den Börsen könne deshalb keine Rede sein, meint Mainsky-Experte Eckhard Schulte. Ganz im Gegenteil: Gleich zwei makroökonomische Indikatoren, die Gewinnentwicklung und die Bewertungen, sprächen eher für eine rationale Entwicklung an den Finanzmärkten.

Ganz so schnell, wie das Gros der Anleger glaubt, dürfte die Weltwirtschaft zwar nicht zum Vor-Corona-Niveau zurückkehren, warnt Schulte. Taktisch haben die Mainsky-Profis deshalb Aktien neutral gewichtet. "Übergeordnet halten wir allerdings an unserem positiven strategischen Aktienmarktausblick fest", sagt Schulte. Er geht davon aus, dass die Unternehmensgewinne in den kommenden Monaten dem globalen Industriezyklus folgen und wieder steigen. Davon würden voraussichtlich insbesondere Aktien aus zyklischen Sektoren sowie aus Ländern mit industrie- und exportgetriebenen Volkswirtschaften profitieren.

Zwei Faktoren könnten Erholung ausbremsen
Die Notenbanken dürften ihren expansiven Kurs beibehalten und die Aktienmärkte damit zusätzlich stützen, prognostiziert Schulte. Zwar schließt der Anlageprofi nicht aus, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten durch anziehende Energiepreise leicht steigt. Alles in allem bleibe das Wirtschaftsumfeld aber disinflationär, sagt er. "In allen großen Wirtschaftsräumen fallen die Kerninflationsraten." Die Notenbanken dürften auf Jahre hinaus an ihrer aktuellen Niedrigzinspolitik festhalten und zumindest im laufenden Jahr auch weiter Anleihen kaufen.

Bei Mainsky AM sieht man für den insgesamt positiven Ausblick nur zwei Risiken: Erstens könnte die Zahl der Corona-Infektionen durch die mutierten Virusvarianten noch einmal deutlich steigen. Damit würde sich das Pandemie-Geschehen trotz Impfungen massiv beschleunigen, weitere und strengere Lockdowns wären die Folge. Der zweite Risikofaktor ist China. Eine straffere Geldpolitik im Reich der Mitte könnte die dortige Konjunkturentwicklung bremsen und damit auch die globale Erholung, deren Taktgeber China ist. (fp)