Es sieht nicht so aus, als würde das britische Unterhaus dem Brexit-Deal von Theresa May zustimmen. Die Regierung der britischen Premierministerin fällt zusehends auseinander, mehrere Minister haben sich bereits aus dem Kabinett verabschiedet.

Auch Anleger ergreifen die Flucht: Das britische Pfund gibt nach, die Aktienkurse an der Londoner Börse fallen, die Spreads bei Anleihen weiten sich aus. Würde Großbritannien ohne Abkommen und Übergangsfristen aus der EU austreten, könnten das Pfund und der Euro sogar Parität erreichen, sagt der Asset Manager Bluebay.

Marktbeobachter sind uneins, wie wahrscheinlich ein geordneter Ausstieg jetzt noch ist. Das Regierungschaos im Vereinigten Königreich wird den Börsen weiterhin Sorgen bereiten, erklärt Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Ein "No-Deal-Brexit" sei nicht vom Tisch. Bei Bluebay hält man ein zweites Referendum oder Neuwahlen für wahrscheinlicher. Es liegt sogar im Bereich des Möglichen, dass May doch noch die Zustimmung des Parlaments für ihren Deal erringt, sagt Bluebay-Chefstratege David Riley.

Sicher ist nur die Unsicherheit
Natixis-Strategin Esty Dwek sieht weiterhin ein hohes Risiko für ein ablehnendes Votum, zumal nach dem Rücktritt zweier Minister. "Letztlich glauben wir aber, dass eine Einigung erzielt, wird, da ein No-Deal-Brexit als das schlechtere Ergebnis wahrgenommen wird. Zuvor wird es jedoch noch einiges Hin und Her in der britischen Politik geben", sagt sie. Einigkeit herrscht denn auch zumindest darüber, dass das Pfund sowie britische Vermögenswerte im Allgemeinen in den kommenden Wochen volatil bleiben. (fp)