Michael Ermrich, Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbands, steht Medienberichten zufolge einem Zusammenschluss der Landesbanken zu einem Sparkassen-Spitzeninstitut kritisch gegenüber. Er schlägt stattdessen vor, die Deka Bank zum Zentralinstitut der Sparkassen auszubauen. Sie würden dann Aufgaben für die Sparkassen übernehmen, die heute noch bei den Landesbanken liegen, erläuterte Ermrich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Auch einige Landesbanken-Eigentümer halten nicht viel von dem Vorschlag, durch Schulterschlüssde eine Super-Landesbank zu schmieden. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn nannte ein solches Vorhaben kürzlich ein "nicht kalkulierbares Abenteuer". Die Stadt Stuttgart hält 19 Prozent an der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Neben Sparkassen gehören vor allem Bundesländer zu den Eignern der Landesbanken.

Interessen kommen sich in die Quere
Wegen eben dieses Eigentümer-Mixes aus Sparkassen und Ländern hält Ermrich die Einrichtung einer Super-Landesbank für wenig wahrscheinlich. Die Interessen der Eigner unterscheiden sich seiner Einschätzung nach zu stark. Andererseits räumt er auch seinem Vorschlag einer "Super-Deka" keine allzu großen Chancen ein – zumindest, wenn ein solches Institut durch eine Fusion von Helaba und Deka Bank geschaffen würde.

"Ich sehe zurzeit keine Bereitschaft in der Gruppe für eine Fusion von Deka Bank und Helaba zu einem Spitzeninstitut der Sparkassen, da dann wieder die Länder als Eigner beim fusionierten Institut dabei wären", sagte er im Bloomberg-Gespräch. Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), zeigt sich dagegen weiterhin zuversichtlich, dass ein Sparkassen-Spitzeninstitut durch eine Fusion der Landesbanken möglich ist. Er trommelt bereits seit längerem für eine Super-Landesbank.(fp)