Im Zuge des aktuellen Konjunkturpakets senkt die Bundesregierung die Mehrwertsteuer ab 1. Juli bis Ende des Jahres von 19 auf 16 Prozent. Der ermäßigte Steuersatz soll von 7 auf 5 Prozent fallen. "Viele Verbraucher fragen sich nun, ob sie durch die gesenkte Mehrwertsteuer günstiger Edelmetalle kaufen können", sagt Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service und liefert die Antwort – zumindest für sein Unternehmen – gleich mit: "Die ESG wird den Steuervorteil grundsätzlich 1:1 an die Kunden weitergeben."

Es gibt jedoch Ausnahmen: So ist der Kauf von Anlagegold in Deutschland bereits von der Mehrwertsteuer befreit. Somit werden sich die neuen Maßnahmen auch nicht auf den Preis von Goldbarren oder Anlagemünzen auswirken. Anders sieht es bei sogenannten Weißedelmetallen wie Silber, Platin oder Palladium aus. "Wer Edelmetallbarren aus diesen Materialien kauft, profitiert ab Juli von dem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent", sagt Lochmann.

Keine steigende Nachfrage
Viele beliebte Silbermünzen wie die australische Kookaburra oder die kanadische Maple Leaf werden von Händlern aus Nicht-EU-Ländern bezogen und unterliegen somit der etwas komplizierteren Differenzbesteuerung. "Hier wird der Steuersatz durch die aktuellen Maßnahmen um zwei Prozent reduziert", sagt Lochmann. Allerdings entsprechen diese Werte aktuell fast den normalen Tagesschwankungen der Preise. Lochmann geht deshalb nicht davon aus, dass die Senkung der Mehrwertsteuer für eine steigende Nachfrage nach Edelmetallen sorgen wird. (fp)