Seit einigen Wochen sind bei deutschen Small- und Mid-Caps merkwürdige Kursbewegungen zu beobachten. "Erratische Ausschläge haben die Anlageklasse deutlich volatiler gemacht", warnt Georg Oehm, Initiator des Mellinckrodt-Allcap-Aktienfonds mit Fokus auf Deutschland und der Schweiz. Erschwerend kommt hinzu, dass Nebenwerte nicht mehr günstig sind. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von um die 25 sind die Titel nach der Rally der vergangenen Monate inzwischen anfällig für Korrekturen.

Dennoch fließt nach wie vor viel Geld in das Anlagesegment. "Ein Blick auf die Volumenentwicklung von Small- und Mid-Cap-Fonds verrät, was gerade der Verkaufsschlager am Bankschalter und auf den Internetportalen ist", sagt Oehm. Anleger schauten dabei allerdings allzu oft nur auf die Wertentwicklung der Vergangenheit, kritisiert er.

Schrittweiser Rückzug
Studien zeigen, dass die höhere Rendite von Nebenwerten vor allem eine Risikoprämie für deren vergleichsweise geringe Liquidität darstellt. "Das merkt man allerdings erst in Abwärtsphasen, wenn die Liquidität versiegt", so der Mellinckrodt-Manager. Er hat sich in den vergangenen Monaten bereits schrittweise aus Small- und Mid-Caps zurückgezogen und hält in diesem Segment nur noch an seinen absoluten Favoriten fest. "Unser Hauptaugenmerk liegt stattdessen auf Large Caps", sagt er. (fp)