Der niedrige Ölpreis und die Abwertung des Euro verleihen der europäischen Wirtschaft Schwung – entsprechend chancenreich seien derzeit die europäischen Aktienmärkte, konstatiert der französische Fondsanbieter Metropole Gestion. Die jüngsten Zahlen aus dem vierten Quartal des Jahres 2014 hätten bereits gezeigt, dass die negativen Gewinnrevisionen der vergangenen Monate zu einem Ende gekommen sind, sagt Markus Hampel, Partner und Deutschlandchef von Metropole Gestion. "Nachdem vor allem die Ergebnisse international ausgerichteter Konzerne wie LVMH und Kering lange durch den starken Euro belastet wurden, scheint das Pendel dank der Euroabwertung in die andere Richtung auszuschlagen." Auch Industriekonzerne, die sich durch einen hohen Verbrauch an Energierohstoffen auszeichneten, hätten begonnen, vom Preisrückgang bei Erdöl und Erdölprodukten zu profitieren. Dazu zählten zum Beispiel die Zementhersteller Lafarge und HeidelbergCement.

Auf zyklische Werte und Telekom-Betreiber hält Metropole Gestion besonders große Stücke. "Aufgrund ihrer deutlichen Unterbewertung sind diese zyklischen Unternehmen bereits stark in unseren Portfolios vertreten, ebenso wie die Zeitarbeitsfirmen Randstad, Hays und Adecco und IT-Dienstleister wie Capgemini und Atos", sagt Hampel. Zahlreiche Zykliker wiesen deutliche Bewertungsabschläge auf und befänden sich finanziell in einer ausgezeichneten Verfassung. 

Telekom-Titel sind wieder interessant
Hoch gewichtet seien auch Telekom-Titel, etwa die Aktien der Deutschen Telekom, Telecom Italia, British Telecom, Telefonica und Vodafone. Nach mehreren Jahren mit rückläufigen Betriebsergebnissen hätten die meisten Telekom-Betreiber nun einen Wendepunkt erreicht. Denn seit gut einem Jahr würden die Regulierungsbehörden in zahlreichen europäischen Ländern vermehrt grünes Licht für Fusionen und Übernahmen geben und so helfen, Investitionen in superschnelle Breitbandnetze zu fördern. In den USA hätten sich solche Investitionen bereits als wichtigster Rentabilitäts- und Bewertungstreiber der großen Konzerne erwiesen. Zudem hätten Europas Telekom-Betreiber ihre Bilanzen verbessert und könnten nun neue Investitionen tätigen, ohne die Nachhaltigkeit ihrer hohen Dividenden zu gefährden. (fp)