Value-Strategien werden allmählich wieder interessant, heißt es vonseiten der französischen Fondsgesellschaft Metropole Gestion. Allerdings gibt es bei den verschiedenen Strategien große Unterschiede, denn es geht nicht allein um Investments in unterbewertete Aktien.

Die Metropole-Gestion-Analysten etwa versuchen, jene Unternehmen ausfindig zu machen, die im Vergleich zu ihrem inneren Wert mit einem Abschlag gehandelt werden. Dabei analysieren sie Unternehmen über alle Sektoren hinweg. Sie schließen also keine Branche von vornherein aus. Denn Bewertungsanomalien können bei jedem Unternehmen auftreten, unabhängig davon, in welchem Industriezweig es agiert. 

Bewertungsanomalien könnten die verschiedensten Gründe haben, sagt Isabel Levy, CIO und Co-Gründerin von Metropole Gestion: "Dazu zählen interne Probleme, externe Schwierigkeiten, Marktübertreibungen in bestimmten Phasen des ökonomischen Zyklus oder übertriebene Ängste wie in den Jahren 2011 und 2014." Der Investmentprozess ziele dabei darauf ab, solche Anomalien zu nutzen, um langfristig Wertzuwächse zu generieren. "Die Bewertungsmethode stützt sich dabei auf branchenspezifische Faktoren und Analysen, die vergleichbar sind mit den Analysen bei Fusionen und Übernahmen", erklärt Levy.

Korrekturen von Bewertungsanomalien
Marktübertreibungen in den vergangenen zwei Jahren haben nach Ansicht von Levy zu zahlreichen Bewertungsabschlägen und einer ausgeprägten Bewertungsdichotomie am Aktienmarkt geführt. "Viele Aktien, die zugunsten von defensiveren oder von als anleiheähnlich wahrgenommenen Titeln verkauft wurden, weisen Bewertungsabschläge gegenüber ihrem inneren Wert auf", sagt Levy. Derzeit würden aber viele Faktoren dafür sprechen, dass diese Bewertungsanomalien korrigiert würden, und dass der Value-Ansatz in den kommenden Monaten überdurchschnittliche Renditen liefern werde. (fp)