Die Margen europäischer Unternehmen haben Wachstumspotenzial – neben besseren Konjunkturdaten in der Eurozone, dem schwachen Euro und dem gesunkenen Ölpreis könnte das Europas Aktienmärkten zusätzlich Auftrieb geben. Dieser Ansicht ist Markus Hampel, Partner und Deutschlandchef des Fondsanbieters Metropole Gestion. Die Margen hätten noch nicht wieder das Niveau erreicht, das sie vor der Finanzkrise hatten, das Aktivitätsniveau liege im Durchschnitt 25 Prozent unter dem Höchststand von 2007. "Unter diesem Gesichtspunkt ist das Aufholpotenzial enorm", sagt Hampel.

Im Gegensatz zu den USA, die bereits vor mehreren Monaten auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sind, befinde sich Europas Wirtschaft nach wie vor in einem zyklischen Tief, sagt Hampel. Die Heftigkeit und Dauer der Wirtschaftskrise habe die Unternehmen dazu gezwungen, ihre Fixkosten drastisch zu senken. Das habe unter anderem die Kontrolle der Lohnsumme, die Verlegung von Produktionsstandorten und die Überprüfung der Geschäftsportfolios betroffen. Dadurch sei es den Firmen gelungen, den Margen-Verfall während der Krise zu begrenzen. Diese Maßnahmen würden aber ihre volle Wirkung erst jetzt während der Erholungsphase des Wirtschaftszyklus entfalten. Der operative Hebel vieler europäischer Unternehmen sei deshalb derzeit besonders hoch und werde selbst bei einer nur mäßigen Erholung voll zum Tragen kommen. (fp)