Die großen europäischen Ölkonzerne können ihre Dividendenzahlungen mindestens drei Jahre lang konstant halten, selbst wenn der Ölpreis weiter auf dem derzeit niedrigen Niveau verharrt. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Fondanabieters Metropole Gestion, der die Unternehmen BP, Shell, Total, Repsol und ENI untersucht hat. Die Unternehmen müssten nicht einmal ihre Investitionsausgaben drastisch senken.

Konstante Dividendenzahlungen wären aber nur mit einer höheren Verschuldung der Unternehmen möglich, sagt Markus Hampel, Partner und Deutschlandchef von Metropole Gestion. "Das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital liegt derzeit bei lediglich 22 Prozent und würde 2017 auf 30 Prozent steigen, was immer noch mit einem Rating im Investment-Grade-Bereich kompatibel wäre."

Sinkender Ölpreis als Auslöser für Restrukturierung
Sollte der Ölpreis auf 50 Dollar je Barrel sinken, wäre allerdings nur Shell in der Lage, das aktuelle Dividenden- und Investitionsniveau beizubehalten und sein Investment-Grade-Rating zu behaupten. Der niedrige Ölpreis könnte sich als Katalysator erweisen, meint Hampel. "Er zwingt die Unternehmen, Restrukturierungen durchzuführen, um ihre Rentabilität zu steigern." (fp)