Der Verlauf des deutschen Aktienindex Dax dürfte 2017 weiterhin volatil bleiben, erwarten die Analysten von Metzler Capital Markets. Generell dürften erneut zwei dynamische Komponenten richtungsgebend für die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt sein, heißt es: die Gewinne und die dazugehörenden Bewertungsmultiplikatoren. Die Geldpolitik dürfte im historischen Vergleich extrem expansiv bleiben, was das Klima für Aktien weiterhin grundsätzlich begünstigt.

Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis des Dax von 11,5 seit 2007 sollte daher auch im kommenden Jahr den deutschen Aktienmarkt unterstützen, sagt Hendrik König, Stratege bei Metzler Capital Markets. Allerdings rechnet er nicht damit, dass die Bewertung über das historisch hohe Niveau von rund 13 für das Kurs-Gewinn-Verhältnis hinausgeht. "Mit Blick auf das anhaltend mittelmäßige Wachstum der Weltwirtschaft, geprägt von regional gegenläufigen Trends und hohen politischen Risiken, dürfte auch ein Steigern der Unternehmensgewinne nur in überschaubarem Maße möglich sein“, so König.

Korridor von 9.700 bis 11.500 Punkten
Im kommenden Jahr dürfte der Dax sich in einem Indexkorridor von 9.700 bis 11.500 Punkten bewegen, schätzen die Analysten. Dieser Ansicht liegen ein Bewertungsrahmen für das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,5 bis 13 sowie die gegenwärtige von Metzler Capital Markets erwartete Gewinnentwicklung der Dax-Unternehmen zugrunde. Nicht zuletzt spielen auch die für 2017 anstehenden, mit Unsicherheiten verbundenen politischen Entscheidungen vor allem in Deutschland und Frankreich eine Rolle für die Prognosen.

Vor diesem Hintergrund favorisieren die Analysten von Metzler Capital Markets aus Top-Down-Sicht Aktien von Unternehmen, die von strukturellen Themen profitieren dürften. Dazu zählen beispielsweise die Digitalisierung von Unternehmenswertketten, die Automatisierung und Digitalisierung der Autoindustrie, die Alterung der Gesellschaft und ein steigendes Sicherheitsbedürfnis. Darüber hinaus werden 2017 auch Titel von Unternehmen interessant sein, denen fiskalpolitische Maßnahmen oder eine veränderte Wahrnehmung der Geldpolitik entgegenkommen. (fp)