In den vergangenen Wochen hat insbesondere ein Thema Anleger beschäftigt: die Haushaltsprobleme der italienischen Regierung und die diesbezüglichen Entscheidungen in Brüssel. Doch die scheinen im Vergleich zu den zahlreichen weiteren Probleme weltweit beinahe "putzig", wie die Experten von M.M.Warburg sagen. Denn: Der Brexit, die Haushaltssperre in den USA, die Gelbwestenproteste in Frankreich und die allgemeine Rezessionsangst sind ihrer Meinung nach weitaus bedeutender für die Kapitalmärkte.

Wieder hat die britische Politik den Ausstiegszeitpunkt aus der EU nach hinten verlegt. "Und das wirft gelinde gesagt kein gutes Licht auf die dortige Politik", sagen die Experten der Privatbank. Allerdings sieht es auch in den USA nicht viel besser aus: Zum ersten Mal seit 99 Monaten wird die Beschäftigung im Monatsvergleich sinken. Das liegt an dem nicht unerheblichen Teil der Staatsbediensteten, der angesichts der Haushaltssperre nicht mehr arbeiten kann.

Größte Sorge macht die Konjunkturangst
An die gelegentlichen Provokationen der römischen Regierung hat man sich allmählich gewöhnt, sagen die Analysten der Privatbank – nicht hingegen an die sich von Tag zu Tag verschlechternden Konjunkturdaten. So schlägt das von M.M.Warburg entwickelte Konjunkturzyklusmodell Alarm.

Laut dem Modell befindet sich die Welt derzeit in einem konjunkturellen Abschwung. Zwar bereitet das Anlegern Sorge, doch: "Wir sehen in der geschilderten Entwicklung tatsächlich sogar eine Chance", so die Experten. Nun ist für Investoren der Zeitpunkt gekommen, sich für die kommenden Jahre zu positionieren, sind sie überzeugt. (fp)