Lange Zeit schlummerte sie im geldpolitischen Giftschrank, doch weil die bisherigen Notenbank-Maßnahmen nicht die erhofften Erfolge brachten, taucht sie jetzt in immer mehr Fachbeiträgen, Interviews und Wirtschaftsdebatten auf: die Idee vom "Helikopter-Geld".

Urheber des umstrittenen Konzepts ist Milton Friedman. Der Nobelpreisträger für Wirtschaft mahnte, dass die positiven Effekte expansiver Geldpolitik wegen der Trägheit des Finanzsystems verpuffen könnten, noch ehe sie in der Realwirtschaft angekommen sind. Stattdessen schlug Friedman vor, frisch gedrucktes Geld ohne Umwege direkt an die Bürger zu verteilen – ohne Gegenleistungen.

Weil die Beschenkten das Geldgeschenk sofort ausgeben, würde die Zusatznachfrage kurzfristig die Inflation erhöhen beziehungsweise Deflation vermeiden, die Investitionstätigkeit anregen und die Konjunktur ankurbeln. Um zu veranschaulichen, wie eine solch unkonventionelle Geldpolitik aussehen könnte, wählte Friedman das griffige Bild eines Hubschraubers, der Dollar-Scheine abwirft.

Friedmans Idee fußt allerdings auf zwei wichtigen Annahmen, die in den Begriffen "sofort" und "ausgeben" versteckt sind. Denn Voraussetzung ist, dass die Beschenkten das Geld nicht aufs Sparkonto tun  – was trotz Nullzinsen vielfach geschieht. Während Kritiker das "Helikopter-Konzept" wegen der Gefahr, es könne als Eingeständnis für das Versagen geordneter Geldpolitik missverstanden werden, rundweg ablehnen, wird hinter den Kulissen darüber nachgedacht, wie die Direktvergabe zusätzlicher Geldmittel derart gestaltet werden kann, dass Bürger das Zusatzgeld tatsächlich umgehend verkonsumieren. Wir haben ein paar Möglichkeiten auf ihre Wirksamkeit hin ausgelotet – klicken Sie einfach weiter! (ps)