Die Popularität von Anleihen lässt sich dieser Tage kaum übersehen und mittlerweile sind Bonds in den USA sogar beliebter, als es Aktien im Boomjahr 2000 waren. Zu dieser Conclusio kommen Matthew Garman, CFA bei Morgan Stanley und das europäische Aktienstrategie-Team der US-Bank, im Zuge einer umfassenden Studie, in der sie Trends bei Investmentzuflüssen und -allokationen untersucht haben.

 

Demnach seien die aktuellen Mittelzuflüsse in Anleihen-Investmentfonds in den USA bereits größer, als jene in den Aktiensektor im Boomjahr 2000, als die so genannte TMT-Blase (TMT = Technologie-, Medien- und Telekommunikationswerte) platzte und Milliardenbeträge an den internationalen Börsen vernichtete. Die Morgan Stanley-Analysten nennen hier auch eine Hausnummer: Während sich die Zuflüsse in US-Aktienfonds in den zwölf Monaten bis September 2000 auf 340 Milliarden US-Dollar summierten, brachten es US-Anleihenfonds ebenfalls auf 12-Monatssicht per Stand April 2010 auf über 410 Milliarden US-Dollar.

 

Stimmungsbarometer: Aktien wieder populärer

Im Hinblick auf die breitere Stimmungslage an den weltweiten Finanzmärkte würden die Indikatoren gemixte Signale geben, so die Morgan Stanley-Analysten. Eine weitere Beobachtung, die sie tätigten, war zudem, dass sich viele Institutionen, die sich im Versicherungs-, Pensions- und Investmentfondsbereich engagieren, in den letzten zehn Jahren systematisch aus Aktien zurückgezogen hätten, was eine Reihe von Gründen hatte: das Heißlaufen und der später folgende Absturz des Neuen Markts, regulatorische Veränderungen, sowie eine größerer Akzent auf Asset Liability Management.

 

Mittlerweile habe sich das Sentiment aber wieder zugunsten von Aktien gedreht, wobei zudem auch Privatinvestoren, M&A-Aktivitäten und Buybacks auf dem Vormarsch sind. (ir)

 

Die ausführliche Morgan Stanley-Analyse finden Leser im Anhang (in englischer Sprache).