Bitcoin sind nur begrenzt verfügbar und funktionieren außerhalb der hoheitlichen Kontrolle durch Staaten und Banken als Zahlungsmittel. Daher vergleichen Fans einige die Kryptowährung mit Gold – und sehen in ihr einen sicheren Hafen und einen probaten Inflationsschutz. Trotz einiger offenkundiger Ähnlichkeiten sind die beiden Assets allerdings doch grundverschieden, sagt Morningstar-Strategin Amy Arnott in einer aktuellen Analyse.

So haben Bitcoin und Gold zwar beide eine eher niedrige Korrelation zu anderen Assetklassen. Allerdings hat die digitale Devise etwa mit der Performance des US-Aktienmarktes mit den Jahren immer stärker harmoniert, Gold dagegen immer weniger. Als etwa das Coronavirus im März 2020 die Börsen rund um den Planeten zum Einsturz brachte, stieg das Edelmetall im Wert an. Der Bitcoin fiel dagegen – ähnlich wie die Aktienmärkte. Mit Gold ist das Portfolio somit besser diversifiziert und abgesichert, stellt Arnott fest.

Bitcoin: Anfälliger für Crash, aber produktiver
Auch in Sachen Volatilität hat Gold die Nase vorn: So verzeichneten beide Anlageklassen in den vergangenen elf Jahren zwar immer wieder Kursrückschläge, zeigt die Morningstar-Analyse. Doch die Drawdowns waren bei Gold mit durchschnittlichen 8,63 Prozent verglichen zum Bitcoin, der im Mittel um 30,95 Prozent absackte, um einiges moderater. Auf der anderen Seite punktet der Bitcoin allerdings mit einer umso schnelleren Erholung nach dem Crash, "teilweise, weil sein Kurs in den letzten Jahren durch die zunehmende Popularität und Verbreitung gestützt wurde", erklärt Arnott. "Obgleich Gold einen zuverlässigen Schutz gegen Marktrückgänge bieten kann, ist es leider kein produktives Asset", resümiert sie. Der Bitcoin sei dagegen zwar anfälliger für plötzliche Störungen von außen, lohne sich dafür aber mehr in Aufwärtsphasen.

In Sachen Inflationsschutz sind die beiden Assetklassen aus Sicht von Morningstar gleichauf. So behält Gold durch seine Seltenheit und seinen praktischen Nutzen als seltenes Edelmetall zwar seinen Wert, doch auch der Bitcoin ist im Angebot begrenzt. Da bislang Erfahrungswerte fehlen, muss die digitale Währung ihre Verlässlichkeit als Wertaufbewahrungsmittel in einer längeren inflationären Phase noch unter Beweis stellen. (fp)