Investmentfonds haben Anlegern europaweit im ersten Quartal dieses Jahres insgesamt 603 Milliarden Euro Verlust beschert. Das Gesamtvermögen der in Europa aufgelegten Aktien- und Anleihefonds schrumpfte damit um rund 6,1 Prozent, so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Das hat die Ratingagentur Morningstar laut "Handelsblatt" ermittelt. Das Vermögen europäischer Aktienfonds schrumpfte im Vergleich zum vierten Quartal 2021 sogar um 7,4 Prozent. Global anlegende Aktienfonds büßten 5,5 Prozent ein. Das Vermögen globaler Anleihefonds sank um 3,7 Prozent.

Gründe für den massiven Einbruch waren der Angriff Russlands auf die Ukraine, die steigenden Energiepreise und die Inflation, heißt es im "Handelsblatt". Zudem haben viele Anleger Angst, dass die europäische Wirtschaft weitere Rückschläge einstecken muss. In der Folge verkauften zahlreiche Anleger ihre Titel. Allein im März veräußerten Investoren Aktienfonds in Höhe von 4,3 Milliarden Euro und Anleiheprodukte im Wert von 4,7 Milliarden Euro. 

Anleger vertrauen auf passive Aktienfonds 
Zu den Gewinnern der ersten drei Monate 2022 zählen laut Morningstar Produkte für US-Staatsanleihen. Anleger investierten 5,6 Milliarden Euro neu in diese Fondskategorie. Das meiste Geld floss mit 22,3 Milliarden Euro den Mischfonds zu, die mehrere Anlageklassen kombinieren. Auch passiv gemanagte Aktienfonds, die einen Index abbilden, und Anleihefonds standen im März hoch im Kurs: Anleger investierten hier je 5,8 Milliarden Euro. Aktive Aktienfonds büßten dagegen 10,1 Milliarden Euro ein. (fp)