Passive Produkte wie Indexfonds und ETFs konnten ihren Marktanteil bei den branchenweiten Mittelzuflüssen 2017 ausbauen. Wie eine aktuelle Untersuchung des Analysehauses Morningstar zeigt, sammelten passive Produkte und ETFs im Jahr 2017 rund 104 Milliarden Euro an frischem Kapital ein. Vor allem Aktien-ETFs waren beliebt: Ihr Neugeschäft fiel zum vierten Mal in Folge besser aus als das von aktiv verwalteten Aktienfonds. Der Marktanteil passiver Aktienprodukte lag zum Jahresende bei 26,2 Prozent des gesamten europäischen Aktienfondsmarkts. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 24,8 Prozent.

Doch auch aktive Aktienfonds konnten im vergangenen Jahr hohe Zuflüsse verzeichnen. Bis zum Jahresende sammelten sie knapp 63 Milliarden Euro netto ein und konnten damit ihr Ergebnis vom Vorjahr übertreffen. 2016 hatten sie noch Abflüsse von mehr als 73 Milliarden Euro hinnehmen müssen, während Aktien-ETFs Zuflüsse von knapp 30 Milliarden verbuchten. "Der von vielen erwartete neuerliche Dammbruch ist also ausgeblieben", so die Morningstar-Analysten.

Fast jeder zweite US-Dollar ist passiv investiert
Anders sieht das Bild in den USA aus. Dort zogen Anleger aus aktiv verwalteten Fonds knapp sieben Milliarden US-Dollar ab, während passive Produkte Zuflüsse von rund 690 Milliarden Dollar verbuchten. Ende 2017 sank der Marktanteil aktiv verwalteter Fonds gegenüber dem Vorjahr von 65,9 Prozent auf 63,2 Prozent. 

Besonders schlecht lief es im vergangenen Jahr für aktiv verwaltete US-Aktienfonds, die knapp 44 Prozent des gesamten US-Fondsmarkts ausmachen. Amerikanische Anleger zogen aus den Fonds rund 198 Milliarden US-Dollar ab, während passive US-Aktienfonds unterm Strich Zuflüsse von gut 222 Milliarden Dollar verzeichneten. Damit steckt inzwischen fast jeder zweite Dollar aus dem Aktienbereich in passiven Produkten. (fp)