Vor zwei Wochen war es eines der bestimmenden Medienthemen: Mehrere Banken und Sparkassen verlangten plötzlich von ihren eigenen Kunden Geld fürs Geldabheben, wie das Internetportal biallo.de recherchiert hatte. Nun ziehen offenbar einige Institute ihre neuen Gebührenmodelle wieder zurück.

Die Sparkasse Hanau etwa kündigte an, künftig wieder auf eine Gebühr von 20 Cent ab der elften Abhebung im Quartal zu verzichten, die man vor zwei Jahren bei einem speziellen Kontomodell eingeführt hatte. Auch andere Sparkassen und Volksbanken sollen laut Medienberichten auf die öffentliche Kritik reagiert und gesonderte Entgelte an den Automaten für ihre Kunden wieder abgeschafft haben.

Mangelhafte Informationspolitik
Die Verbraucherzentrale Sachsen hat währenddessen darauf hingewiesen, dass Banken ihre Kunden stets zwei Monate vor Preisänderungen darüber informieren und sie auf ihr ohnehin geltendes Kündigungsrecht aufmerksam machen müssen. Man habe Hinweise darauf, dass dies bei drei Instituten nicht korrekt geschehen sei. Die Sparda-Bank Berlin habe man deshalb bereits vor dem Landgericht verklagt, meldet die Verbraucherzentrale aus Leipzig.

Neue Einnahmequellen dringend gesucht
Die Einführung der Abhebe-Gebühren sehen Beobachter als Teil der Suche nach neuen Einnahmequellen, die Banken derzeit angesichts der anhaltenden Niedrigzinen und des steigenden Kostendrucks erschließen wollen. (fp)