In den vergangenen Wochen sind die ohnehin niedrigen Zinsen für Baudarlehen in Deutschland noch weiter gesunken. Kunden zahlen für Kredite mit fünf Jahren Zinsbindung jetzt im Durchschnitt magere 0,88 Prozent, belegen Zahlen der Frankfurter FMH-Finanzberatung und des Vergleichsportals Biallo. Die Bauzinsen haben damit Ende April ein neues Allzeit-Tief erreicht. Soll heißen: Im Deutschland der Nachkriegszeit war es nie günstiger, einen Immobilienkredit mit fünf Jahren Zinsbindung aufzunehmen. Zuvor war der Herbst des Jahres 2016 die Phase mit den günstigsten Kreditzinsen gewesen.

Baukredite mit einer Zinsbindung von zehn oder 15 Jahren sind allerdings noch nicht günstiger als in der Vergangenheit, obwohl auch diese gesunken sind. Die Hypovereinsbank berechnet zum Beispiel laut Biallo für Kredite über 200.000 Euro bei einer Beleihung von 60 Prozent und zehn Jahren Laufzeit 0,85 Prozent. Die Degussa Bank verlangt den gleichen Zinssatz. 1822direkt, die Direktbank der Frankfurter Sparkasse, stellt 0,93 Prozent in Rechnung.

Inflation drückt Zinsen ins Minus
Berücksichtigt man auch die Inflation, ergeben sich sogar negative Zinsen für kurzlaufende Baukredite. Kunden können sich also Geld für Gebäudeprojekte leihen und nach Abzug der Inflation weniger an die Bank zurückzahlen. Verbraucherschützer warnen jedoch, dass die Werbezinsen der Banken nur gelten, wenn Kunden Idealbedingungen erfüllen. (fp)