Mit dem Vietnamkrieg fing alles an: Um ein klares Signal gegen Gewalt und Leid zu setzen, gründete die US-amerikanische Methodistenkirche im Jahr 1971 den "Pax World Fund". Dieser gilt vielen als die Geburtsstunde ethisch-ökologischer Geldanlagen. Zu Beginn engagierte sich nur eine kleine Investorengruppe, die unter anderem sicherstellen wollte, dass ihr Kapital nicht in zweifelhaften Branchen wie der Rüstungsindustrie landet. Während des Apartheid-Regimes in Südafrika gewann die Initiative weiter an Bedeutung. Dennoch: Nachhaltiges Investieren blieb bis vor wenigen Jahren ein Nischenthema.

Erst mit Einführung der "UN Principles for Responsible Investment" 2006, angestoßen vom einstigen UN-Generalsekretär Kofi Annan, entwickelte sich das Thema langsam zum Mainstream. Die Prinzipien der Vereinten Nationen erhöhten weltweit den Druck, nach ethischen Gesichtspunkten zu entscheiden. Der Markt für gesellschaftlich verantwortliche Kapitalanlagen (SRI) hat sich in den zurückliegenden acht Jahren mehr als versechsfacht. Inzwischen stecken 18,8 Billionen Euro in den diversen SRI-Strategien.

Das "Forum Nachhaltige Geldanlagen", das den Nachhaltigkeitsbegriff strenger fasst, kommt auf ein Gesamtvolumen von knapp 200 Milliarden Euro für Deutschland, Österreich und die Schweiz. In Fonds und Spezialmandaten stecken immerhin mehr als 120 Milliarden Euro – umgerechnet 3,6 Prozent des gesamten international verwalteten Fondsvolumens. (dw)