Die Weltkonjunktur zieht an, große Industrienationen wie die Vereinigten Staaten und China erholen sich derzeit kräftig. In der Folge steigen auch die Rohstoffpreise. Allein der Kupferpreis schlägt seit Monaten einen Rekord nach dem anderen und erreichte am Montag (26. April) mit 9.650 US-Dollar je Tonne den höchsten Stand seit zehn Jahren. Und ein Ende der Rallye scheint nicht in Sicht, wie unter anderem die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet.

Vor allem die wachsende Nachfrage nach dem Metall bei knappem Angebot lässt die Notierungen steigen: Am Kupfermarkt herrscht aufgrund der Corona-Pandemie schon länger ein Angebotsengpass. Viele Kupferminen mussten ihre Förderung einschränken. Außerdem sind einige Versorgungswege blockiert: In Chile, das etwa ein Viertel des Kupfers weltweit exportiert, streiken derzeit die Hafenarbeiter. Hinzu kommen allgemein höhere Inflationserwartungen der Anleger, von denen traditionell Sachwerte und damit auch Rohstoffen wie Kupfer profitieren.

Risiko durch drohenden Handelskrieg
Ein weiterer wichtiger Treiber des Kupferpreises ist die Energiewende, berichten Finanzexperten von Goldman Sachs in der FAZ. Kupfer wird vor allem in Elektrofahrzeugen eingesetzt: In einem E-Auto ist fast viermal so viel Kupfer verbaut wie in einem Verbrenner. Außerdem ist der Rohstoff essenziell für den Ausbau von Wind- und Solarenergie. 

Aber es gibt auch Zweifler an der Rallye. Finanzexperten des Marktforschungsunternehmens Fitch Solutions schätzen die Aussichten des Kupferpreises weniger rosig ein, schreibt das Newsportal von T-Online. Schuld daran sei der derzeitige Konflikt zwischen den USA und China. Gezielte US-Restriktionen könnten das Wirtschaftswachstum Chinas behindern, damit würde auch die Nachfrage nach Kupfer zurückgehen. Sollte sich der Handelskrieg also zuspitzen, könnte es mit den Kupferpreisen wieder bergab gehen, vermuten die Finanzexperten. (fp)