Es sei nur auf den ersten Blick logisch, Aktien aus Anlageportfolios auszuschließen, die nicht genau den Nachhaltigkeitskriterien entsprechen, sagt Thierry Feltgen, Leiter SRI Strategy & Stewardship bei Banque de Luxembourg Investments (BLI). Der Umwelt bringe es aber mehr, die Unternehmen beim Übergang zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen aktiv zu begleiten und zu unterstützen.

Zwar fällt die Stimme einzelner Kleinanleger dabei kaum ins Gewicht und auch viele Asset Manager haben allein nicht genügend Einfluss, den sie in die Waagschale werfen können. Doch wenn sich mehrere Investoren zusammentun, können sie mit einem kollektiven und koordinierten Vorgehen sehr viel erreichen, so Feltgen.   

Gemeinsames diplomatisches Handeln bringt Verbesserung 
"Eine diplomatische Option besteht darin, dass Vermögensverwaltungsgesellschaften sich zusammentun, um mit einem gemeinsamen Anliegen an Unternehmen heranzutreten", erklärt Feltgen. Bei solchen kollaborativen Engagement-Kampagnen identifiziert ein federführender Manager ein relevantes Thema und strukturiert ein Projekt. Dabei skizziert er sowohl den Sachverhalt wie etwa erhebliche Wasserverschmutzung einer unternehmenseigenen Anlage als auch die Forderung an das Unternehmen. Auf speziellen Plattformen für kollaboratives Engagement – wie sie auch die UN PRI unterhält – werden andere Investoren aufgefordert, sich der Kampagne anzuschließen. 

"Je mehr Partner sich der Kampagne anschließen, umso wahrscheinlicher ihr Erfolg", so Feltgen. Sollte der Dialog nicht fruchten, dann bleibt immer noch die Option, auf der nächsten Hauptversammlung mit der geballten Stimmkraft der Investoren gemeinsam aufzutreten. (jh)