Die Finanzagentur des Bundes begibt am 6. Juli eine zehn Jahre laufende Bundesanleihe – mit einem Kupon in Höhe von 1,70 Prozent. Die Emission bedeutet eine Trendwende. Eine derart hohe Verzinsung gab es zuletzt im Januar 2014. Und seit Sommer 2019 hatte auf dem Zinskupon zehnjähriger Bundesanleihen eine Null gestanden – mehr als die Rückzahlung des Kapitals zum Laufzeitende gab es für die Investoren damit nicht. 

Auslöser ist die weltweit laufende Zinswende infolge hoher Inflationsraten, der sich im Juli wohl auch die Europäische Zentralbank (EZB) anschließen wird. Am Rentenmarkt ist dies schon deutlich zu sehen: Zu Jahresbeginn lag die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen dort noch in negativem Terrain, im Juni waren es nun zeitweise fast 1,93 Prozent per annum. Beim Kupon neuer Anleihen orientiert sich die Finanzagentur an den aktuellen Marktrenditen. Üblicherweise nennt sie die Höhe des Kupons erst kurz vor der Anleiheauktion. Angesichts des schnellen Renditeanstiegs wolle die Finanzagentur aber "Transparenz und Klarheit" herstellen, so das "Handelsblatt". (fp)