Der niederländische Finanzkonzern Van Lanschot Kempen NV, zu dem auch der Fondsanbieter Kempen Asset Management gehört, hat ein Screening-Tool für ESG-Risiken von Ländern entwickelt. Das Tool bewertet Regierungen und Länder in allen Bereichen, von Klimawandel bis zu Redefreiheit und Korruption – mit der Folge, dass das Investmenthaus begonnen hat, eine Reihe von Vermögenswerten aus China auf eine schwarze Liste zu setzen.

Kempen, das ein Vermögen von 112 Milliarden Euro verwaltet, nutzt die Software für alle Portfolios des Unternehmens. Länder und damit Assets wie etwa Staatsanleihen und staatsnahe Unternehmen, die den Check nicht bestehen, werden aus dem Anlageportfolio von Kempen ausgeschlossen. Das traf nun Investments aus China, die verkauft werden. Wie viele Assets und in welcher Höhe ist aber nicht bekannt. 

Daten von Transparency International und Reporter ohne Grenzen
"Wir versuchen, kontroverse Länder zu identifizieren und zu meiden", sagt Manager Nikesh Patel. "Länder, in denen kontroverse Handlungen wahrscheinlicher sind, wegen ihres Umgangs mit der Umwelt oder der Art, wie sie ihre Völker regieren. Der russisch-ukrainische Krieg ist ein extremes Beispiel dafür."

Grundlage des Tools sind Daten von verschiedenen akademischen Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen. Darunter Reporter ohne Grenzen, die die Pressefreiheit überwachen, Transparency International, das die Korruption misst, und die Umweltforschungsorganisation Climate Action Tracker. (Bloomberg/jb)