Richard Hodges, Fondsmanager bei Nomura Asset Management, rechnet in den kommenden Monaten mit starken Schwankungen an Europas Anleihemärkten. "Die Politik wird die Nachrichten dominieren", sagt er. Im laufenden Jahr stehen in mehreren EU-Ländern Wahlen an, bei denen Populisten gut abschneiden könnten.

Darüber hinaus dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) die Märkte weiter beeinflussen. "Es gibt ein Risiko für einen Ruck hin zu extremeren politischen Positionen. Zusammen mit dem erwarteten Rückzug aus dem Anleihekaufprogramm der EZB liegt eine wachsende Volatilität bei europäischen Vermögenswerten auf der Hand", sagt Hodges.

In den USA sieht es ähnlich aus. Auch dort dürften die Nachrichten im laufenden Jahr einen großen Einfluss auf die Märkte haben, ebenso das weitere Vorgehen der Notenbank. "Wir haben uns für 2017 mit Blick auf weitere Zinsschritte in den USA positioniert", erklärt Hodges. Donald Trumps Wahlsieg und seine Folgen für die Inflation schaffen für die Fed Rahmenbedingungen, um die Zinsen anzuheben. "Allerdings stimmen politische Rhetorik und umgesetzte Politik nicht unbedingt überein", so der Fondsmanager. Er geht deshalb davon aus, dass die Märkte einen Gutteil des wachsenden Inflations- und Renditedrucks bereits eingepreist haben.

Ganz was anderes: Japanische Convertibles
In Hodges‘ Portfolio sind derzeit japanische Wandelanleihen eine der größten Positionen. "Wir glauben, dass der japanische Aktienmarkt in den kommenden Monaten ein beträchtliches Potenzial aufweist. Wandelanleihen geben uns die Chance, daraus Erträge zu ziehen", erklärt er. Die größte Veränderung im Portfolio: Hodges hat sein Engagement in Unternehmensanleihen reduziert. "Wir glauben, dass ein großer Teil der guten Nachrichten bereits in die Spreads eingepreist ist", sagt er. "Damit ist das Potenzial für eine Korrektur gestiegen. Gegen dieses Risiko haben wir unsere Positionen abgesichert." (fp)