Die aktuellen Handelsspannungen zwischen den USA und mehreren ihrer wichtigsten Handelspartner ist ein Risiko für das weltweite Wachstum und die globale Zusammenarbeit. Für Value-Aktien haben die aktuellen Entwicklungen aber durchaus positive Folgen, sagt Norman Boersma, Fondsmanager bei Franklin Templeton und verantwortlich für den Klassiker Templeton Growth. "Der Dominoeffekt einer höheren Inflation und steigender Zinsen könnte die nachteiligen Konsequenzen für wertorientierte Aktien abfedern“, sagt Boersma. Das liege daran, dass Value-Aktien häufig auf zins- und inflationssensitive Sektoren wie Finanzwerte und Rohstoffe konzentriert seien. 

In zehn der vergangenen elf Jahren haben Value-Aktien schlechter abgeschnitten als Wachstumswerte – das ist einer der bisher längsten und tiefsten Bärenmärkte für diesen Anlagestil. "Eine wesentliche Ursache für die Schieflage bei Value-Aktien waren künstlich niedrige Zinsen, die nach unserem Dafürhalten den Wert des Geldes verfälscht und Anleger in ihrer Suche nach Wachstum und Rendite aus der Risikokurve gezwungen haben“, so Boersma. 

Handelsspannungen sind besorgniserregend
Die fortwährende Normalisierung der US-Zinsen könnte wertorientierte Aktien und andere spätzyklische Nutznießer wie Finanzwerte, Energietitel und europäische Märkte unterstützen, erwartet der Fondsmanager. Insgesamt sieht er im Risiko eines eskalierenden Handelskriegs aber eine Negativbilanz für das weltweite Wirtschaftswachstum und die Entwicklung der Aktienmärkte: "Auch wenn wertorientierte Portfolios mit Blick auf ein spätzyklisches Umfeld steigender Zinsen recht gut aufgestellt zu sein scheinen, geben eskalierende Handelsspannungen dennoch Anlass zur Sorge." (fp)