Das Bruttoinlandsprodukt wird laut der Prognose im gerade zu Ende gegangenen Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft sein und im laufenden Drei-Monats-Zeitraum um weitere 0,1 Prozent zurückgehen, wie aus einer "Bloomberg"-Umfrage unter Ökonomen hervorgeht. Danach wird eine nur schwache Erholung erwartet. Insgesamt zeigt die Umfrage, dass die deutsche Wirtschaft in fünf aufeinanderfolgenden Quartalen kein Wachstum zustande gebracht hat.

"Das Wirtschaftswachstum wird aufgrund verschiedener struktureller Probleme über viele Jahre hinweg schwach sein", sagt Dennis Huchzermeier, Senior Economist beim Handelsblatt Research Institute. "Daher wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen" und in den Folgejahren nur ein "schwaches Wachstum" aufweisen.

Die schleppende chinesische Nachfrage und die Energiekrise treffen Deutschland deutlich härter als die europäischen Nachbarn. Die Konjunkturschwäche hat Vergleiche mit den 1990er Jahren wieder aufleben lassen, als Deutschland als der "kranke Mann Europas" galt.

Der Umfrage zufolge schrumpft das BIP im Jahr 2023 um 0,4 Prozent und wächst im nächsten Jahr nur um 0,5 Prozent. Das ist eine schwächere Erholung als vom Internationalen Währungsfonds und der Bundesregierung erwartet, die von 0,9 beziehungsweise 1,3 Prozent ausgehen. (mb/Bloomberg)