Die Kryptowährung Bitcoin ist "nicht ungefährlich, weil es zu einer Bubble kommen kann", sagte Notenbankchef Ewald Nowotny im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Tagung der Nationalbank in Wien, über die "Die Presse" berichtet. Schließlich könnte die Euphorie um die digitale Devise sogar zu einer "Verunsicherung des gesamten Geldsystems führen, obwohl Bitcoin damit gar nichts zu tun hat", so Nowotny. "Psychologisch ist das ein bisschen wie die Tulpenblase in den Niederlanden."

Zentralbanken planen eigene digitale Währungen
Vor allem die "Intransparenz" von Bitcoin ist dem Notenbank-Gouverneur ein Dorn im Auge. Daher planen bereits mehrere Zentralbanken – darunter die Bank of England und einige asiatische Notenbanken – ihre eigenen digitalen Währungen auf Blockchain-Basis. 

Im Unterschied zu Bitcoin soll das Vertrauen in diese Währungen nicht durch energieintensive Computerarbeiten gewährleistet werden, sondern durch das bereits vorhandene Vertrauen in die bestehenden Institutionen der Notenbanken, heißt es in dem "Presse"-Bericht.

"Kein Ersatz für Bargeld"
Nach Ansicht von Nowotny seien digitale Währungen momentan zwar noch "kein Ersatz für Bargeld, aber es sei zukünftig durchaus denkbar, dass sie zu einer relevaten Ergänzung heranwachsen. Aufgrund der langfristigen Planungen von Notenbanken müsse man sich auch mit neuen technologischen Entwicklungen beschäftigen, erklärte Nowotny. 

Allerdings sei es noch ein weiter Weg bis zu etwaigen offiziellen digitalen Währungen, hinter denen die Notenbanken stehen. "Es braucht eine Fülle von rechtlichen Regelungen. Man kann jetzt noch nicht sagen, wann das zum Einsatz kommt." (mb)