Die etablierten Anbieter bekommen Konkurrenz bei offenen Immobilienfonds. Die Liste der offenen Immobilien-Publikumsfonds wird – nach jahrelanger Stagnation – immer länger, berichtet das "Handelsblatt". Zahlreiche Anbieter, die bisher auf geschlossene Portfolios fokussiert waren, preschen mit neuen Publikums-Produkten vor und fordern dadurch die Großen der Branche heraus.

Im September bringt etwa der Vermögensverwalter KGAL sein erstes Produkt in diesem Bereich auf den Markt, ungefähr zur gleichen Zeit startet der Asset Manager Doric einen neuen offenen Immobilienfonds. Anders als KGAL setzt Doric nicht auf Kleinanleger, sondern will vor allem Großanleger ansprechen, die mindestens 200.000 Euro investieren. Das könnten durchaus Banken und andere Vermögensverwalter sein, die die Anteile an ihre Kunden weitergeben, so Vertriebschef Michael Denk. Wie viele andere Anbieter will Doric den Mittelzufluss durch sogenannte Cash Calls steuern. Dabei ruft der Fonds Anlegergelder nur dann auf, wenn der Kauf eines Gebäudes unmittelbar bevorsteht.

Anbieter zieht es in die Nische
Viele neue Anbieter setzen auf Nischen-Investments, um sich von den Sparkassen und Genossenschaftsbanken sowie der Deutschen Bank und der Commerzbank abzuheben. "Wir werden tendenziell einen Deutschlandfonds auflegen", zitiert das "Handelsblatt" KGAL-Chef Gert Waltenbauer. Doric will sich mit seinem offenen Immobilienfonds vor allem auf die Region Nordwesteuropa konzentrieren.

Ein derart selbstauferlegter, enger Fokus ist bei offenen Immobilienfonds nichts Neues. Ein Beispiel dafür ist etwa der "Immobilien Nordamerika"-Fonds der Deka, der primär Gewerbeimmobilien in den USA, Kanada und Mexiko kauft. Auch der "Crosslane Student Real Estate" setzt auf Spezialisierung – bislang allerdings mit eher bescheidenem Erfolg, denn nur wenige Anleger interessieren sich für den Kauf von Studentenwohnheimen in Deutschland. (fp)