Für Anleger auf der Suche nach regelmäßigen Erträgen könnten offene Immobilienfonds momentan als interessante Depotbeimischung in Frage kommen, sagt Ottmar Wolf, Vorstand der Vermögensverwaltung Wallrich Wolf Asset Management. Während der Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 zählten offene Immobilienfonds zu den großen Verlierern. Viele Anleger wollten ihre Anteile gleichzeitig zurückgeben, sodass diverse Fonds die Anteilsrücknahme zunächst aussetzen und später endgültig einstellen mussten. Es folgte die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Abwicklung. Bei einigen Fonds sind inzwischen sämtliche Objekte veräußert worden, bei anderen dauert der Abwicklungsprozess noch an. 

Im Zuge dessen mussten die Nettoinventarwerte (Net Asset Values, NAVs) der Fonds regelmäßig nach unten korrigiert werden. "Für klassische Immobilienfondskäufer, die ihre Anteile ursprünglich einmal über den Vertrieb großer Banken erworben hatten, war das gewiss eine recht schmerzhafte Erfahrung", sagt Wolf.

Ganz anders sei die Situation jedoch für Anleger, die erst in der Abwicklungsphase in diese Assetklasse eingestiegen sind: "Über die Börse lassen sich die Fondsanteile seit Einstellung der Rücknahme mit einem deutlichen Abschlag auf die jeweiligen NAVs erwerben", erklärt Wolf.

Ungewisser Zeithorizont
Aufgrund der ausstehenden Bestandsverkäufe sowie etwaiger Gewährleistungsverpflichtungen dürfte sich das Abwicklungsende der Fonds noch einige Jahre hinziehen, sagt Wolf. "Dabei wird es allerdings immer wieder zu Zwischenausschüttungen kommen, so dass die investierten Mittel keinesfalls in voller Höhe bis zur endgültigen Auflösung gebunden sein werden." Grundsätzlich sei natürlich immer auch ein vorzeitiger Ausstieg über die Börse möglich. (fp)