Der Lockdown im vergangenen Jahr hat knapp die Hälfte der deutschen Anleger nach eigener Aussage in ihrem Sparverhalten beeinflusst. Die meisten haben ihre Sparziele erfüllt oder sogar übertroffen. Das zeigt die Schroders Global Investor Study 2021, für die weltweit 23.000 und allein in Deutschland 1.000 Menschen befragt wurden.

64 Prozent aller deutschen Befragten bestätigten demnach, dass sie sich durch die Pandemie stärker um ihre finanzielle Aufstellung kümmern. Doch die Krise hat Anleger hierzulande offenbar nicht nur sparsamer gemacht, sondern auch ihr Investitionsverhalten verändert. So gab mit 35 Prozent mehr als ein Drittel der befragten deutschen Anleger an, stärker auf riskantere Anlagen zu setzen – deutlich mehr jedoch, nämlich 45 Prozent, setzten im Zuge der Krise mehr auf risikoaverse Investments. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Österreich ab.

Quelle: Schroders Global Investor Study 2021

Die Pandemie hat bei vielen die Investitionslaune angetrieben. Der Studie zufolge herrscht in Deutschland unter den Anlegern großer Optimismus. 17 Prozent der Befragten rechnen mit einer durchschnittlichen Rendite von acht Prozent in den nächsten fünf Jahren. Mit zwölf Prozent Rendite rechnen 20 Prozent der Deutschen und mit 17 Prozent Rendite sogar noch neun Prozent. In Österreich herrscht im Vergleich ein nur leicht abgeschwächter Optimismus vor.

Mehr Realitätssinn wünschenswert
Achim Küssner, Leiter der Schroder Investment Management Europe, begrüßt, dass Anleger sowohl weltweit als auch in Deutschland und Österreich ein verstärktes Augenmerk auf finanzielle Absicherung legen. Allerdings rät er zu einem "stärkeren Realitätssinn", was die Renditeerwartungen anbelangt. Eine solche sei wünschenswert, "damit sich diese nicht auf falsche Hoffnungen verlassen, die mit den tatsächlichen Entwicklungen möglicherweise nicht mithalten können", kommentiert er die hauseigene Studie. (fp)