Der Stablecoin Paypal USD (PYUSD) wird von Paxos Trust emittiert und ist vollständig durch US-Dollar-Einlagen, kurzfristige Staatsanleihen und ähnliche Bargeldäquivalente abgesichert, teilte das kalifornische Zahlungsunternehmen mit. Er ist an den Dollar gekoppelt und wird schrittweise für Paypal-Kunden in den USA verfügbar sein.

Mit PYUSD versucht Paypal-Chef Dan Schulman, die Vorherrschaft seines Unternehmens im digitalen Zahlungsverkehr zu festigen, indem er sich auf eine Technologie stützt, die sofortige und kostengünstigere Überweisungen ohne einen zentralen Vermittler ermöglicht. Aufgrund des nachlassenden Booms bei Online-Zahlungen nach dem Ende der Pandemie ist die Paypal-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten um 33 Prozent eingebrochen – und war damit der sechstschlechteste Wert im Nasdaq-100-Index. "Die Vision ist, dass dies mit der Zeit ein Teil der gesamten Zahlungsinfrastruktur wird", so Schulman in einem Interview. 

Stablecoins – Krypto-Token, die an einen Vermögenswert wie den Dollar gekoppelt sind – gibt es seit fast einem Jahrzehnt, aber sie werden hauptsächlich von Händlern verwendet, um digitale Vermögenswerte zwischen Börsen zu verschieben. Sie haben daher nur begrenzt Einzug in den Verbraucherzahlungsverkehr gehalten. Laut dem Krypto-Portal "Coin-Gecko" sind Stablecoins im Wert von etwa 126 Milliarden Dollar im Umlauf, wobei der USDT von Tether Holdings der mit Abstand größte ist.

"Mehr Klarheit" durch regulatorisches Umfeld
Einige davon waren umstritten: Ein viel beachteter Versuch der Facebook-Mutter Meta scheiterte im vorigen Jahr nach einer heftigen Gegenreaktion der Behörden. Paypal selbst stellte die Arbeit an PYUSD im Februar vorerst ein, als die Regulierungsbehörden die Kontrolle über Kryptowährungen verschärften. Nun ist das Unternehmen der Ansicht, dass das regulatorische Umfeld "zu mehr Klarheit führt" – und sieht eine steigende Nachfrage nach einem alternativen Stablecoin, weil der Markt so konzentriert sei. Diese Hoffnung hegt zumindest Jose Fernandez da Ponte, Leiter des Paypal-Teams für Blockchain und digitale Währungen, in einem Interview. (mb/Bloomberg)