Paypal verzichtet auf seine Mitgliedschaft in der Libra Association, wie der Online-Bezahldienst gegenüber der "New York Times" bestätigte. Die Vereinigung mit Sitz in Genf wurde eigens ins Leben gerufen, um Facebooks vieldiskutierte Digitalwährung im kommenden Jahr an den Start zu bringen. Zu den 28 Gründungsmitgliedern zählen neben Paypal so prominente Unternehmen wie Visa, Mastercard oder Uber.

Bereits seit einiger Zeit denken laut Medienberichten einige Gründungsmitglieder – darunter auch Visa und Mastercard – über einen Rückzug nach. Grund dafür ist die wachsende Kritik von Seiten der Politik an der geplanten Kryptowährung. Libra stößt auf große Skepsis bei den Regulatoren. Die G-7-Finanzminister und -Notenbanker installierten daher bereits vor einiger Zeit EZB-Direktonsmitglied Benoît Cœuré als Vorsitzenden einer Arbeitsgruppe, die ihre politischen Empfehlungen im Rahmen der vom 14. bis zum 20. Oktober dauernden Jahrestagung des internationalen Währungsfonds (IMF) vorlegen soll.

Auch aus den großen EU-Mitgliedstaaten Frankreich und Deutschland kommen mehr als kritische Töne. So meint Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire, dass Libra in der EU derzeit zurückzuweisen sei. Und auch aus deutschen Regierungskreisen heißt es, dass man sich auf europäischer und internationaler Ebene dafür einsetzen werde, dass Stablecoins keine Alternative zu staatlichen Währungen würden. (mb)