Mit festverzinslichen Papieren lassen sich heute kaum noch auskömmliche Renditen erzielen. Zu allem Überfluss werden die Rentenmärkte immer volatiler, die Anleihekurse schwanken immer stärker. Das muss nicht unbedingt ein Problem sein, sagt Peter E. Huber, Vorstand von Star Capital. Er weist darauf hin, dass ein solches Umfeld antizyklischen Investoren hervorragende Chancen bietet.

Star Capital beispielsweise hat Ende vergangenen Jahres in Anleihen von Unternehmen aus der Energie- und Rohstoffbranche investiert – mitten in der Verkaufspanik. Das Kalkül: Große Unternehmen gehen selten pleite, sie gehen vielmehr gestärkt aus Krisen hervor. Die Strategie ging auf. So legte etwa die Anleihe der US-Minengesellschaft Anglo American binnen weniger Wochen um 40 Prozent an Wert zu.

Mit Staatsanleihen ist kein Staat zu machen
Grund zur Sorge besteht aus Hubers Sicht jedoch für die Rentenmärkte im Allgemeinen. "Rentenfonds sind weiter mit Staatsanleihen vollgestopft", kritisiert der Fondsmanager. Auch Banken haben sich mit Staatsanleihen großzügig eingedeckt, weil sie für die Papiere kein Eigenkapital vorhalten müssen. Ein Fehler, meint Huber: "Statt einer risikolosen Rendite bieten die Papiere ein renditeloses Risiko." Die daraus entstandene Negativzinsblase sei den Notenbanken zu verdanken, die damit die Deflation schüren statt sie zu bekämpfen. (fp)