Die globale Konjunktur dürfte sich mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus verlangsamen. Davor warnen die Finanzprofis des Fixed-Income-Teams von PGIM, dem Vermögensverwalter des US-Versicherers Prudential Financial, in einem aktuellen Marktkommentar. Vor allem Indien kämpft derzeit mit den Virus-Auswirkungen und ist mitverantwortlich für eine Volatilität des globalen Wachstums. 

Allerdings gehen die Experten nicht davon aus, dass die Virus-Variante den Aufschwung komplett ausbremst. "Wir glauben vielmehr, dass sie die Weltwirtschaft vor einer Überhitzung bewahrt", schreiben sie. Sie sehen sogar einen Vorteil in der verlangsamten Erholung: "Die Abschwächung der Gesamtnachfrage hat den Anbietern ein Zeitfenster für die Anpassung ihrer Lieferketten verschafft." Die steigende Inflation sehen die PGIM-Autoren daher nur als vorübergehendes Phänomen. Sie gehen davon aus, dass die Teuerung in den USA in den kommenden Jahren auf zwei Prozent zurückgehen wird.

Turbulenzen in den USA
Mit Blick über den Atlantik gehen die Experten davon aus, dass sich auch der Arbeitsmarkt in den USA bald normalisieren könnte, auch wenn das noch einige Zeit dauern könnte. Viele der vier Millionen Neu-Arbeitslosen seit der Pandemie dürften irgendwann in den Arbeitsmarkt zurückkehren. Finanzpolitische Turbulenzen erwarten die Finanzprofis vor allem aufgrund einiger Streitpunkte in der US-Politik. So etwa die Diskussion um das Infrastrukturpaket sowie die Frage nach der Schuldenobergrenze. (fp)