Nach dem schwersten Konjunktureinbruch der jüngeren Geschichte erholt sich die US-Wirtschaft schneller und stärker als erwartet. Die Anlagestrategen von PGIM Fixed Income sehen trotz steigender Corona-Infektionszahlen Anlass zur Hoffnung: "Obwohl der Anstieg der Virusfälle weltweit neue Restriktionen nach sich gezogen hat, sind die jüngsten Maßnahmen weitaus weniger restriktiv sind als die im Frühjahr eingeführten, und die allgemeine wirtschaftliche Erholung dürfte sich rasch fortsetzen", schreiben sie.

Aktuelle US-Konjunkturdaten unterstreichen die positive Entwicklung. So betrug allein im Oktober die Zahl der eingereichten Geschäftsanträge rund 1,6 Millionen, wohingegen es im September noch 900.000 waren. "Die Fähigkeit von Arbeitnehmern und Unternehmen, sich inmitten der Pandemie und des wirtschaftlichen Abschwungs neu zu erfinden, könnte ein gutes Vorzeichen für die Wirtschaft auf der anderen Seite des Virus sein", glauben die PGIM-Anlageexperten. Nicht nur der Erfindungsgeist der US-Amerikaner, auch die wachsende Wahrscheinlichkeit für einen wirksamen Impfstoff wirken sich positiv auf die Konjunktur aus. 

Kein Kurswechsel bei Notenbanken in Sicht
Die guten Konjunkturdaten haben allerdings auch eine Kehrseite: Je stärker sich die US-Wirtschaft erholt, desto mehr Unsicherheit herrscht bei der Frage, ob es weiterhin umfangreiche fiskalische Stimuli geben wird. Auch die finanzielle Unterstützung der Bundesstaaten und Kommunen ist eine hohe politische Hürde für ein zusätzliches Finanzpaket.

Zentralbanken könnten sich künftig wieder stärker ihren Inflationszielen zuwenden und Wachstumsziele könnten ins Hintertreffen geraten, befürchten die PGIM-Strategen. Allzu stark dürfte zumindest die US-Notenbank den Leitzins allerdings auch bei steigenden Verbraucherpreisen nicht anheben: Außerhalb der USA haben die großen Zentralbanken in der Krise langfristig sehr niedrige Zinsen verankert, die laut Experten so bald nicht steigen dürften. "In Anbetracht der Aussichten auf eine Fortsetzung der aggressiven Käufe von Vermögenswerten werden die Zinssätze weltweit niedrig bleiben, was in der Folge den potenziellen Anstieg der US-Langfristzinsen in Zukunft begrenzen wird", erklären sie. (fp)