Der Leitzins in den USA bleibt wohl vorerst niedrig. Die US-Notenbank Federal Reserve wird die Zinsen voraussichtlich frühestens im Jahr 2025 anheben, schätzen Anlagestrategen der Investmentgesellschaft PGIM. Schuld daran ist ihrer Meinung nach die nur langsame Erholung am US-amerikanischen Arbeitsmarkt. "Da für den Dezember in den USA nur 50.000 neue Arbeitsplätze erwartet werden, könnte die Fokussierung der Fed auf das Erreichen einer Vollbeschäftigung die erste Zinserhöhung in diesem Zyklus um Jahre in die Zukunft verschieben", schreiben Experten von PGIM Fixed Income.

Ihre Prognose: "Selbst, wenn sich die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze bei 250.000 pro Monat stabilisieren würde, würde es immer noch 3,5 Jahre dauern, bis das Niveau von vor der Pandemie wieder erreicht ist." Eine erste Zinserhöhung würde damit also erst erst in drei bis vier Jahren zur Debatte stehen. Trotz der durchwachsenen Arbeitsmarktprognosen fallen die Erwartungen der PGIM-Anlagestrategen für die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft aber insgesamt optimistisch aus.

Konjunktur springt wieder an
Für das laufende Jahr rechnen die Experten damit, dass das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,5 Prozent steigen wird. Ihre Prognose liegt damit um 0,6 Prozentpunkte höher als die andere Marktforscher. Aus Sicht der PGIM-Strategen spricht einiges dafür, dass das Wachstum der US-Wirtschaft in diesem Jahr über dem Trend liegen wird. "In den USA dürften die Barauszahlungen an die Haushalte im Rahmen des kürzlich verabschiedeten Fiskalpakets die Sparquote hochhalten", schreiben sie. Außerdem dürfte die anlaufende Impfstoffverteilung das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2021 befeuern. (fp)