Während des jüngsten Renditeanstiegs am US-Rentenmarkt zeigten sich insbesodere Schwellenländeranleihen überraschend stabil, vor allem Papiere in Lokalwährungen. "Im Gegensatz zum Taper Tantrum vor fast fünf Jahren tragen die Schwellenländer diesmal nicht die Hauptlast des Schocks", konstatiert Yacov Arnopolin, Portfoliomanager bei Pimco. Die Stabilität der Emerging Markets ist seiner Ansicht nach dem Umstand geschuldet, dass die Länder in den vergangenen Jahren die meisten ihrer hartnäckigen Zahlungsbilanzprobleme beseitigt haben.

Das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern zieht an, die Inflation ist unter Kontrolle, das Risiko einer Konjunkturabschwächung in China wird durch die robuste globale Nachfrage abgemildert. Auch diese Faktoren trugen dazu bei, dass sich die Emerging Markets zuletzt robust zeigten. "Trotz der relativen Stärke müssen Anleger aber nach wie vor umsichtig sein", warnt Arnopolin. Denn noch immer reagieren die Emerging Markets empfindlich auf die Geldpolitik von Notenbanken weltweit.

Risiken sind nicht verschwunden
Investoren sollten sich auf Märkte mit starken Fundamentaldaten konzentrieren, rät der Pimco-Experte. Sie sollten zudem die spezifischen politischen Risiken in den Schwellenmärkten im Blick behalten und sich auf Länder fokussieren, die Reformen angehen – etwa Südafrika, Mexiko und Argentinien. Eine Gefahr bleibt zudem ein möglicher starker Anstieg der Marktvolatilität, verbunden mit einer anziehenden Inflation. Außerdem würde ein erneuter Einbruch des Ölpreises die Emerging Markets unter Druck setzen. (fp)