Die Renditen von Anleihen sind seit den Höchstständen des vergangenen Jahres zwar deutlich gesunken. Der US-Vermögensverwalter Pimco ist jedoch der Ansicht, dass Bondinvestoren auch 2024 noch aktienähnliche Gewinne erzielen können. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg".

Der jüngste "zyklische Ausblick" des Asset Managers, der sich auf die nächsten sechs bis zwölf Monate konzentriert, gehe davon aus, dass die jüngsten Gewinne des Anleihenmarktes erhalten bleiben. Anders als noch im Oktober glauben die Pimco-Experten aber nicht mehr, dass sie sich so stark ausweiten werden, dass ein höheres Engagement in Zinsanlagen gerechtfertigt wäre.

In der erwarteten Bandbreite 
Die globalen Renditen "liegen wieder in der von uns erwarteten Bandbreite", die Inflations- und Wachstumsrisiken sind "symmetrischer", zitiert "Bloomberg" Tiffany Wilding, Ökonomin bei Pimco, und Andrew Balls, Chefanlagestratege für globale festverzinsliche Wertpapiere. "Zum jetzigen Zeitpunkt halten wir eine Durationsverlängerung nicht für einen zwingenden taktischen Trade", schreiben sie.

Stattdessen bevorzugen Wilding und Balls "eine Reihe von Gelegenheiten mit dem Potenzial, mehrere makroökonomische Szenarien zu überstehen". Dies soll durch Anleiherenditen ermöglicht werden, die immer noch in der Nähe von 15-Jahres-Hochs liegen. Pimco rechnet für 2024 mit einer Entwicklung in Richtung Stagnation oder leichter Kontraktion, wobei die USA besser abschneiden würden als Australien, Großbritannien und die Eurozone, deren Volkswirtschaften zinsempfindlicher seien.

Hohe Ausgangsrenditen als Polster
"Wenn die derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen anhalten, haben Anleihen das Potenzial, auf Basis des heutigen Ausgangsniveaus aktienähnliche Renditen zu erzielen", heißt es in dem Bericht. Im Falle einer Rezession sollten Anleihen besser abschneiden als Aktien, und selbst wenn die Inflation wieder steigt, könnten hohe Ausgangsrenditen ein potenzielles Polster für Anleihen darstellen.

Pimco geht davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) Mitte des Jahres mit Zinssenkungen beginnen und schließlich auf das Niveau von vor 2020 oder leicht darüber zurückkehren wird. Es sei jedoch noch zu früh, den Sieg über die Inflation zu verkünden. (Bloomberg/am)