"Die Veränderung des Finanzwesens durch künstliche Intelligenz und Machine Learning ist in vollem Gange", zeigt sich Günter Jäger, Gründer und Vorstandschef von Plexus Investments, von den zukunftsweisenden Möglichkeiten einer klugen Anwendung von Algorithmen auch im Asset Management überzeugt. Für den im liechtensteinischen Rugell ansässigen Vermögensverwalter war das Anlass genug, erstmals einen "Förderpreis für Künstliche Intelligenz in der Finanzwirtschaft" auszuloben. Die Preisverleihung des mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Awards findet bei der digitalen Konferenz "Artificial Intelligence in the Financial Industry" am 31. März 2021 statt. Die beiden Preisträger aber stehen bereits jetzt fest.

Benjamin Moritz, Executive Partner bei HQ Asset Management in Düsseldorf, wurde für seine Dissertation "Applications of Textual Analysis and Machine Learning in Asset Pricing ausgezeichnet". Darin kommt Moritz zu dem Schluss, dass das Risiko für einen Anleger im Aktienmarkt auf kurze Sicht nicht in der Höhe der Volatilität, sondern in deren Änderung besteht. Das zeigt Moritz in seiner Arbeit auf Basis der digitalisierten Artikel der New York Times und der Anwendung von künstlicher Intelligenz. Der Optimismus in den Artikeln nimmt demnach in Krisen meist wieder zu, wenn die Volatilität sich an ihrem Höhepunkt befindet. Im zweiten Teil seiner Arbeit geht es um die Einzelaktienselektion. Dem Anleger stehen über 300 Informationen zur Verfügung wie etwa das Preis-Buchwert- oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis. In seiner Forschungsarbeit nutzt Moritz Methoden der künstlichen Intelligenz und zeigt, dass diese besser als die herkömmlichen Verfahren sind, um mit dieser Menge an Daten Kursprognosen zu erstellen.

Von welchen Daten Prognosen maßgeblich beeinflusst werden
Riccardo Tegazi, der zweite Preisträger, ist Quant-Analyst bei Bank of America Merrill Lynch in London. Er erhält den Förderpreis für seine Master-Thesis "Machine Learning in International Asset Pricing". Für seine Arbeit hat er mit sechs verschiedenen Algorithmen zunächst die Renditen diverser Aktien aus den USA, Europa und Japan auf Sicht von zwölf Monaten prognostiziert. Dabei werden die Renditen jedoch nicht explizit geschätzt, sondern nur deren Rangfolge, also zum Beispiel ob Aktie A besser oder schlechter rentiert als Aktie B. Damit er seine Prognosequalität in Bezug auf die praktische Anwendbarkeit im Portfoliomanagement messen konnte, hat er mit Hilfe unterschiedlicher technologischer und portfoliotheoretischer Ansätze mehrere Portfolien basierend auf diesen Ranglisten konstruiert. Die Resultate erlauben nicht nur eine Beurteilung der eingesetzten Prognosealgorithmen, sondern sie zeigen auch, welche Daten die Prognosen maßgeblich beeinflusst haben. Die Forschungsarbeit wurde basierend auf historischen Daten, einem Back-Test, durchgeführt.

"Wir sind stolz, solche neue Entwicklungen und Erkenntnisse mit unserem Förderpreis zu unterstützen", freut sich Plexus-Chef Jäger für die Preisträger und richtet seinen besonderen Dank an die Jury für die Beurteilung der innovativen Ansätze der prämierten wissenschaftlichen Arbeiten. Dazu gehören neben Christof Kutscher, Verwaltungsrats-Präsident der Bergos Private Bank und Executive Chairman von HSBC Pollination Climate Asset Management, auch Walter Farkas, Professor für Quantitative Finance am Institut für Banking and Finance der Universität Zürich sowie Stefan Mittnik, Professor für Finanzökonometrie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitgründer des digitalen Vermögensverwalters Scalable Capital.

Zweiter Förderpreis im Jahr 2021
Die Preisträger erhalten insgesamt 10.000 Euro, die ihrer weiteren Forschung zugutekommen sollen. Wer die Preisverleihung während der digitalen Konferenz "Artificial Intelligence in the Financial Sector" am 31. März 2021 nicht verpassen möchte, kann sich über diesen Link zur Teilnahme an der virtuellen Konferenz anmelden.

Den Förderpreis werden die Strategen von Plexus Investment auch im Jahr 2021 wieder verleihen. Die Ausschreibung richtet sich auch 2021 an Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden. Die Jury bestehend aus Christof Kutscher, Walter Farkas und Stefan Mittnik hat sich schon jetzt bereit erklärt, auch im kommenden Jahr die Gewinner unter den eingereichten Arbeiten auszuwählen. Interessenten können die Teilnahmebedingungen hier herunterladen. Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2021. (hh)