"Im ersten Quartal hatten wir keine zusätzliche Zuversicht gewonnen, doch die drei Datensätze im zweiten Quartal, einschließlich der von letzter Woche, tragen etwas zur Zuversicht bei", erklärte Jerome Powell, Präsident der US-Notenbank Federal Reserve, am Montag (15.7.) bei einer Veranstaltung des Economic Club of Washington DC im "Bloomberg"-Interview mit David Rubenstein.

Eine spezifische Botschaft zum Zeitpunkt von Zinssenkungen wollte Powell indessen nicht vermitteln. Die Fed sei weiterhin auf die Eindämmung der Teuerung bedacht, habe aber auch die Risiken für den Arbeitsmarkt im Auge. "Jetzt, da die Inflation gesunken ist und sich der Arbeitsmarkt tatsächlich abgekühlt hat, werden wir beide Mandate im Auge behalten", sagte Powell. "Sie sind viel besser im Gleichgewicht."

Die Notenbanker stehen vor der Aufgabe, die Inflation weiter zu senken, ohne den Arbeitsmarkt, der den hohen Kreditkosten bisher gut widerstanden hat, übermäßig zu belasten. In jüngster Zeit ist die Arbeitslosenquote allmählich gestiegen und hat den höchsten Stand seit 2021 erreicht.

Im Vergleich zum Beginn der Erholung von der Corona-Pandemie sei der Arbeitsmarkt nun "nicht mehr überhitzt", so Powell. Eine "unerwartete Abschwächung" könnte für die Fed ein Grund sein, zu reagieren. (mb/Bloomberg)